Idee-Zuhause beten

Beten.

Es gibt Menschen, die behauptet, dass es hilft. Ihnen gut tut.

Aber es scheint gar nicht so leicht, einfach zu beten.
In der Kinderkirche haben wir die Erfahrung gemacht, wie gut es für die Kinder ist beten zu können, sagen zu können, was sie bewegt. Trauriges, wie Schönes.
Daher hatte ich die Idee, einen kleinen Ablauf "Zuhause beten" zu erstellen. Er orientiert sich an dem Ablauf, wie es die Kinder aus der Kinderkirche kennen.




Hallo ihr Lieben.

Wenn wir mit der Kinderkirche anfangen, dann begrüßen wir uns, singen ein Lied.

Danach beten wir. Dafür haben wir Regentropfen, die legt ihr unter eine Wolke, für alles das, was nicht so schön ist, euch ärgert, nervt, traurig macht. Oft legt ihr auch Geheimnisse, Dinge, die euch auf der Seele brennen, die bringt ihr vor Gott. Er weiß von diesen Dingen. Er hört, wie ihr sie aussprecht, sie denkt. Und dabei ist er bei euch und sagt, dass ihr nicht allein seid. Er fühlt mit euch.

Dann legen wir Sonnenstrahlen an die Sonne, für alles das, was schön, was toll ist und war, worauf ihr euch freut, worüber ihr euch gefreut habt. Auch dabei legt ihr Geheimnisse. Diese Sachen, bringt ihr vor Gott. Er weiß von diesen Dingen. Er hört, wie ihr sie aussprecht, sie denkt. Und dabei ist er bei euch und sagt, dass ihr nicht allein seid. Er fühlt mit euch.

Das Bild vor diesem Text zeigt einen kleinen Altar, den habe ich mir bei mir zuhause in meinem Arbeitszimmer auf der Fensterbank aufgebaut.
Mit Sonne und Wolke und vielen Regentropfen und Sonnenstrahlen.

Sowas könnt ihr euch selber basteln, auch aus Papier, oder ihr nehmt stattdessen Steine und Federn oder Blumen, oder ihr schreibt es auf. Oder ihr betet einfach so.

Bereitet etwas vor, wenn ihr mögt.

Wenn ihr soweit seid, dann fangen wir an, lest dann weiter oder lasst euch vorlesen, vielleicht machen eure Eltern ja auch mit…

Lass euch Zeit. Ein paar Idee habe ich euch aufgeschrieben, aber es bleibt auch Zeit für eigene Anliegen, Bitten…

(Dinge in Klammer sind die Regieanweisungen dafür…)




Lasst uns beten.


Guter Gott.

Alles ist so anders zurzeit.


(legt je einen Tropfen (oder Stein…) oder betet einfach so…)


Keine Schule, kein Kindergarten, keine Kinderkrippe. Ich kann nicht so raus, wie ich möchte, kann meine Freunde nicht treffen, nicht den Sport, den ich so gerne mache, nicht mein Hobby, was mir so wichtig ist.

Der Virus ist irgendwie merkwürdig. Viele scheinen Angst davor zu haben, viele sterben daran, auf der ganzen Welt geht es den Menschen wie uns hier.

Meine Eltern haben auch Sorgen, auch für sie ist vieles anders geworden. Vieles so ungewiss.

(jetzt könnt ihr eure eigenen Anliegen vortragen, Dinge, die nicht schön sind, euch ärgern, traurig machen, euch Angst machen…)


Aber es gibt auch schöne Dinge.

(legt je einen Sonnenstrahl, oder eine Blume, eine Feder… etwas Leichtes… oder betet einfach so)

Wir verbringen viel Zeit miteinander.
Spielen viele Spiele, basteln, malen, haben viel mehr Zeit.
Alles ist ruhiger geworden, wir können zwar nicht raus, aber wir haben hier viele Dinge entdeckt, die wir lange nicht mehr gemacht haben oder immer schonmal machen wollten.

(jetzt könnt ihr eure eigenen Anliegen vortragen, Dinge, die schön sind, auf die ihr euch freut, was euch Spaß gemacht habt, was gut ist…, Dinge, die man noch machen könnte…)

Gott.
Wir haben diese Dinge vor dich gebracht.
Du weißt, was uns ängstigt, uns Sorgen macht, du weißt, was uns gut tut.
Sei bei uns guter Gott, sei bei allen Menschen auf der Welt,
denen es schlecht geht, die krank sind, die traurig sind.
Stärke sie, gibt ihnen Kraft.
Sei auch bei unseren Freunden und Verwandten,
die wir gerade nicht sehen können,
wir vermissen sie, würden sie gerne in den Arm nehmen,
dass machen wir bald wieder.

Lass uns Wege finden stärkender Gott, Wege, diese Zeit hier gemeinsam gut zu überstehen.
Lass uns aufeinander hören und füreinander da sein.
Hilf uns, dass wir uns unterstützen und nicht oft streiten.

(Segen:)

Und der Gott, der immer bei uns ist, segne uns, sie halte ihre Arme über uns und gebe uns Frieden.

Amen

(Gönnt euch noch etwas Zeit, schaut auf das, was ihr vorgetragen habt)





Ich danke euch.

Das war ungewohnt.
Vielleicht mögt ihr mir schreiben, wie es für euch war, ob ihr das nochmal machen werdet, was euch gefehlt habt.

Es gibt aber auch Gebete, Dinge, die ihr vielleicht noch deutlicher vor Gott bringen wollt, die euch noch wichtiger sind. Die euch stark belasten. Ja, es tut gut so etwas vor Gott zu bringen.

Schreibt mir dann gerne. Ich schreibe diese Gebete auf und bringe sie in die Kirchen, zünde eine Kerze an und bete sie laut für euch.

Bleibt gesund, gehütet und gesegnet

Eure Jessika